Wettkampf- und Streckenflug


Streckenflug über drei Länder

Am Samstag konnte ich meinen neuen Schirm (Skywalk Poison X-Alps) mal so ausgiebig Testen. 

Und nach 5 ein halb Stunden kann ich sagen, er macht so richtig Spaß :-)

Danke nochmals an Alber Luis, der uns vom Stilfser Joch super durch die Schweiz nach Österreich und zurück nach Italien gelotst hat.

Skywalk Poison X-Alps Stilfser Joch
Zwischen den Grenzen

Streckenflug- Das Wochenende stand vor der Türe und mein neuer Schirm, ein Poison X-Alps von Skywalk,war gerade erst gekommen. Also war das Motto, wohin geht’s den neuen Schirm zu testen? Zuerst wollte ich mal nach Canazei, die Col Rodella Runde machen, aber nachdem ich meinem Freund Pavel kontaktiert habe und er mir vorschlug zum Stilfser Joch zu fahren, war ich gleich dabei. Er hatte bereits alles schon mit Luis vereinbart und sein Freund Miroslav war auch mit von der Partie.

Treffpunkt war dann um 8 Uhr in Spondinig. Von dort aus ging’s dann mit dem Bus rauf aufs Stilfser Joch. Um ca. 10 Uhr sind wir dann oben auf 2850 m angekommen. Die Basis war noch unter uns, also hieß es warten. 

Um 12 Uhr ging’s dann los, Luis war der erste der den Absprung machte, ich folgte dann und Miroslav und Pavel kommen nach. Wir warteten dann noch gut eine halbe Stunde bis alle genügend Höhe hatten (zu dem Zeitpunkt kletterte die Basis bereits auf 3.300 m an).

Danach ging es recht flott weiter, wir flogen dann Richtung Ofenpass über die Schweizer Grenze, bei Zernez vorbei Richtung Flülepass, wo wir unseren ersten Wendepunkt setzen. 

Es war sehr labil und wir hatten bis zu 4 Meter starke Thermiken, wir bewegten uns zwischen 3000 - 3500 Meter und kamen gut voran. Die Maximale Höhe lag bei ca. 3.650 m.

Dann ging’s vorbei an Scuol über Samnaun Richtung Österreichische Grenze. Kurz nach der Grenze setzten wir unseren zweiten Wendepunkt und machten nochmals maximale Höhe bevor wir das Tal vor Nauders querten.

Bei Nauders wurde es dann Schwieriger, da wir bereits den Talwind spürten der uns nur mehr Mühsam steigen ließ. Dies teilte die Gruppe.

Irgendwie klappte es aber doch und der Reschensee war nicht mehr weit. 

Dort angelangt hieß es mit dem Wind der Kante entlang zu soaren. Erst nach dem Reschensee konnte ich wieder ein wenig Höhe gewinnen, aber nicht mehr so hoch wie zuvor. 

Die Sonne stand schon tief, aber es war nicht mehr weit bis Spondinig. Vorbei am Haidersee und Mals. Auf meinem letzten Stück scheuchte ich noch ein paar Gämsen und einen Hirsch auf. Nach Schluderns, baute ich nochmals ein letztes Mal im Lee auf. Dies war die letzte aber auch die schlimmste Thermik des ganzen Tages. 

Danach genoss ich noch einen ruhigen Gleitflug nach Stilfs, wo ich dann Kehrtwende machte und nach Spondinig zum Landen flog. 

Pavel war wenige Minuten vor mir bereits dort gelandet. 

Der Tag neigte sich dem Ende zu und nach 5 ein halb Stunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 24 km/h und den Streckenflug über drei Länder, hatten wir uns dann natürlich auch eine Pizza und ein kühles Glas Hefe verdient. 

Von links nach rechts: Pavol, Peter, Miroslav, Luis

 

Alber Luis

Niviuk Peak 4

 

 

Pavol Rajcan

Gin GTO

 

 

Miroslav Debnarik

Axis Venus

 

 

Peter Schwarz

Skywalk Poison X-Alps

Das Team

Flug über drei Länder
Drei Länder Dreieck FAI

FAI 124 km auf Skywalk Poison X-Alps

 

Link zum Streckenflug

 

http://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:shaggy81/24.9.2016/10:03

 

Skywalk Poison X-ALps

Paragliding World Cup - La Reunion

So, nun ist es so weit. Morgen beginnt die Reise. Der Schirm ist gepackt  und die Geräte geladen. 

Um 7 Uhr gehts dann mit den Bus von Meran nach Mailand. Von dort, ab in den Flieger und mit Zwischenstop in Paris runter nach La Reuniun. 

La Réunion  ist eine Insel im Indischen Ozean, die politisch ein Übersee-Département sowie eine Region Frankreichs bildet und damit zur Europäischen Union gehört. *

La Reunion

Mittwoch 28.9.16 - Nach 26 Stunden im Bus, Metro und Flieger, bin ich gut in Saint Leu (La Reunion) angekommen.

Es hat hier ca. 25 Grad und der Frühling hat soeben begonnen. Die Zeitverschiebung zwischen Europa und hier liegt bei 2 Stunden, die Sonne geht früh auf und um 18 Uhr schon unter. Danach dauert es nicht lang und es wird dunkel. Die Amtssprache hier ist Französisch und Kreolisch. Leider verstehen hier nur die wenigsten Englisch oder eine andere Sprache, aber trotzdem kommt man irgendwie weiter. Die Bevölkerung hier ist sehr freundlich und hilfsbereit. Also lassen wir uns mal überraschen. 

PWC La Reunion Task 1

Diese Insel ist wirklich voller Überraschungen. Fast alle Piloten der italienische Mannschaft hatten die Möglichkeit, ein paar Tage vor dem Wettbewerb hier fliegen zu können. Jeder Tag hatten dabei unterschiedliche Bedingungen, schwach, windig und manchmal auch großzügige Thermiken.

Heute war der erste Task Durchgang dieses Weltcups. Dieser wurde nach anfangs schwachen Bedingungen, ein wirklich außergewöhnlicher Tag.

Boomerang 10

Der Wecker klingelt hier früh, da die Shuttels schon um 8 Uhr vom Hauptquartier losfahren. Man kann hier schon früh starten und es wird für jeden Tag geplant, den Start um 11 Uhr zu verlassen um das Rennen vor dem Mittag zu beginnen.

Die Großwetterlage ist recht einfach: wie bei jeder ozeanischen Insel, umspülen die  Passatwinde diese das ganze Jahr, die einzige Möglichkeit Gleitschirm zu fliegen, ist es sich im Windschattens der Berge zu "verstecken". Im Falle von La Reunion, fliegt man hier auf der Westseite der Insel, geschützt von Vulkanen die über 3000 Meter hoch sind.
Der Flugbereich ist daher durch die Größe des Windschattens begrenzt, darum ist eine richtige Prognose der herrschenden Bedingungen von entscheidender Bedeutung, um die richtige Entscheidung fűr die zu bewältigende Aufgabe zu stellen.

Antonio Golfari

Heute entschied sich die Taskkommission des PWC für eine Aufgabe von 70 km. Dies ist für La Reunion eine respektable Distanz. Es wird Zickzack geflogen, in einem Bereich von etwa 18 km, mit dem Ziel in Avirons, ca. 10 km südlich von Saint Leu. Der Start des Task 1 ist für 11.50 Uhr geplant.

Am Anfang, kurz nach dem Abflug, sah es noch ziemlich kompliziert aus, schwache Thermik mit langen Zyklen. Aber trotzdem startete eine Gruppe, schnell und tief Richtung erste Boje los. Zurückerinnernd auf die Bedingungen der Insel, folgten viele nicht und wählten einen höheren Weg, dies war dieses Mal ein Fehler. Da der Tag buchstäblich explodierte und eine starke Konvergenz einen relativ einfachen Weg schaffte, war es fast unmöglich, die erste Gruppe einzuholen.

La Reunion

Durch die herrschenden Bedingungen schafften es praktisch alle bis ins Ziel, der erste darunter war der südafrikanischen Pilot Rainsford der die Strecke in 2 Stunden und 27 Minuten erledigte. Jeder in der Gruppe des Italienischen Teams erreichte das Ziel (darunter auch ich), aber leider mit der falschen Taktik. Heute hat sich konservatives Fliegen nicht bezahlt gemacht.


Das Wetter verspricht noch mehr gute Tage also stay tuned!

 

Photo und Text - Antonio Golfari

Übersetzung - Schwarz Peter

PWC La Reunion Task 2

Am Startplatz

Heute am Morgen, nach den ungewöhnlichen Eindrücken von gestern, waren wir voll Enthusiasmus,  da die Voraussagen für die heutigen Tag, den Task 2, etwas Ähnliches versprachen. Von den frühen Morgenstunden an war aber klar, dass die Bedingungen heute auf La Reunion, sehr anders ausfallen werden: Bewölkter Himmel, viel Feuchtigkeit und als wir am Startplatz ankamen, haben wir festgestellt, dass sich die Basis mehr oder weniger auf dessen Höhe befinden wird. Nichtsdestotrotz wurde die Strecke, mit einer guten Portion Optimismus, zunächst auf 73 km festgesetzt, dann aber auf 63 km reduziert. Die Flugbahn wurde in Richtung Süden, bis zur Stadt Saint Pierre, festgesetzt. Es herrschte eine gewisse Skepsis bei den Piloten. Sollten sich die Bedingungen jedoch ähnlich wie gestern entwickeln, scheint alles möglich.

Die Ersten, die starteten, hatten jedoch Schwierigkeiten die Höhe zu halten. Einigen gelang dies nicht (darunter auch mir), anderen gelang es nur mit Mühe auf die Höhe des Startplatzes wieder aufzusteigen. Es erwies sich deshalb als sinnvoll einige Minuten abzuwarten, nachdem der Start eröffnet wurde. Die ersten 7 km, nördlich des Startplatzes, erwiesen sich als sehr ausschlaggebend und viele Piloten mussten zur Landung ansetzen. Den übrig gebliebenen Piloten gelang es, nahe am Boden, die wenigen Thermiken die waren ausnützend, den Flug langsam nach Süden einzuleiten. Teilweise war es besser am Ufer entlang zu fliegen, als am Hang, da man dort teils mehr Hőhe zum Grund hatte, um sich voran zu bewegen.

Vor den Antennen von Piton de Saint Leu, hat sich der Wind, von Süden kommend noch verstärkt, was alles noch schwieriger machte. Die Meisten sanken zur Küste ab, fünf Piloten gelang es weiter zu fliegen und sie schafften es die richtige Thermik zu finden und Basis zu machen. Sie schafften es, ca. 30 km der Strecke abzufliegen. Fulvio ist es gelungen mit der kleinen Gruppe an Übriggeblieben mitzufliegen und kurz nach Saint Leu zu landen.

Ihr findet die offiziellen Risultate auf http://pwca.org/results/results/ .

Morgen müssten die Bedingungen wieder besser werden. Deshalb „Stay Tuned!“

 

Text - Antonio Golfari

Übersetzung - Gufler Anja

Task 3

La Reunion

Was fast unmöglich schien, ist heute wahr geworden. Der Tag in La Reunion ist mit scheinbar guten Bedingungen gestartet, aber am Ende wurde er schlechter als gestern.

Am Vormittag hatten wir blauen, klaren Himmel und die Prognosen waren recht gut, auch wenn die Rotationen der Passatwinde im Norden einige Bedenken aufwarfen.

Der Task wurde daher Richtung Süden, nach Saint Pierre ausgelegt mit insgesamt 54 Km Gesamtstrecke.

Dies schien machbar, doch 10 Minuten nach dem Briefing , bedeckten die Wolken einen Großteil der Wettkampffläche und kein Tandem konnte sich mehr in der Luft halten.

Wieder mussten wir die Taktik wechseln, heute hieß es so weit wie mőglich zu fliegen.

Ein Graben, nördlich von Start funktioniert gut und man konnte dort Hőhe machen. Danach ging es zu den berüchtigten Antennen von Piton de Saint Leu, wo starker Gegenwind einsetzte und fast alle Piloten auf dem Boden zwang. Eine kleine Gruppe konnte hoch bleiben und űber den kritischsten Punkt der Strecke vorbei fliegen.

Da der Wind blieb und der Tag nicht großzűgig war dezimierte sich diese Gruppe aber immer weiter.

Bis zum Schluß konnten 3 Piloten die Strecke bewältigen. Erster wurde der franzose Rober. Bei den Italiener schaffte es nur ich, vorbei bei den Antennen zu fliegen und etwa zwanzig Kilometer der Strecke zu bewältigen und das nur mit großer Geduld, die ich mir selber nicht zugetraut habe.

Morgen verspricht das Wetter etwas besserung. Hoffentlich.

Alle Informationen zu Echtzeit Aufgaben sind auf der Homepage PWCA verfűgbar.

 

 

Text Antonio Golfari

Űbersetzung Schwarz Peter

FLY42 - flieg mit Peter  - Paragliding Tandem in Südtirol - Wettkampf- und Streckenflug